Johannes Beck zu seinem ersten Einsatz als Narkosepfleger in Guinea-Bissau



Meine „First-Mission“ im November 2015

Wie alles begann: Es muss im März dieses Jahres gewesen sein, Schauplatz ein Wiener Gemeindespital. In einem anstrengenden Nachtdienst fragte mich einer unserer Oberärzte, hier als „Mr. Big“ bekannt: „Sag mal, hättest du Lust im November mit nach Afrika zu kommen? Es geht um einen Humanitären Hilfseinsatz.“ Gefühlte 20 Sekunden habe ich überlegt und zugesagt.

Worauf ich mich zu diesem Zeitpunkt eingelassen hatte war mir nicht gleich so ganz bewusst aber ich wusste, das wird eine mehr als wertvolle Erfahrung. Mein Name ist Johannes Beck, ich bin Anästhesiepfleger in Wien.

Im Laufe der folgenden Monate wurde mir im Rahmen von Team-Meetings, E-Mail Kontakt mit Ulli Nothegger, Eigenrecherche und dem Abarbeiten diverser Vorbereitungsprozesse (Impfungen, Material- und Apothekenlisten, …) schön langsam aber sicher bewusst, dass dieser Einsatz all meine bisherigen Erfahrungen übersteigen wird. Mit einer Mischung aus Vorfreude und Ungewissheit begann meine First-Mission am 16.11.2015 mit dem Besteigen des Flugzeuges in Wien - Schwechat.

Nach einer etwa 20-stündigen Reise kamen wir (Ulli Nothegger, Andrea Schachner, Herwig Kloimstein und ich) gegen vier Uhr früh in Guinea-Bissau an. Nach einigen Stunden dringend benötigten Schlafes machten wir uns an die Arbeit um den OP und alle dafür erforderlichen Gerätschaften sowie Räumlichkeiten startklar zu machen. Wir hatten 2 Tage Zeit bis das chirurgische Team (Jürgen Holle und Andreas Dobrovits) zu uns stossen sollte. Entgegen meinen Erwartungen funktionierte alles eigentlich ohne größere Probleme und wir waren entsprechend unserem Zeitplan einsatzbereit.

So vergingen die ersten OP-Tage, der „Kulturschock“ war überwunden und ich hatte ein wenig das Gefühl „alles klappt und was soll denn jetzt noch schief gehen?“. Mir wurden viele Geschichten von technischen, personellen und kulinarischen Problemen berichtet und ich war gespannt mit welchen wir bei dieser Mission wohl konfrontiert werden würden. Sogar an die olfaktorische Neuigkeit meines „Parfums“ (ein ausgesprochen penetrantes Moskitoschutzmittel) und der morgendlichen Malaria-Prophylaxe hatte ich mich gewöhnt. Doch bisher waren keine nennenswerten Katastrophen oder unüberwindbaren technische Schwierigkeiten aufgetreten. Zu früh gefreut …

Ganz unvermittelt ergaben sich allerdings Probleme mit unserer Narkosemaschine, die darin gipfelten, dass wir größere Mengen Wasser an Stellen in dem Gerät fanden die dort definitiv mehr Schaden als Nutzen bringen würden. Nun ja das ist Afrika und die Luft ist eben etwas zu feucht hier dachten wir uns und hatten den Plan, das Gerät mittels Druckluft und der Klimaanlage über Nacht zu entfeuchten. Resultat am nächsten Morgen: Noch mehr Wasser!! Doch mittels grandioser lokaler und internationaler Hilfe (in Form eines Telefonats mit einem Spezialisten in Österreich) konnten wir dieses Problem in einigen Stunden bewältigen. Nachdem wir kläglich daran gescheitert waren, ein alternatives Gerät dicht und somit einsatzbereit zu machen.



Der Rest dieser Mission verging zur großen Freude aller ohne nennenswerte Unzulänglichkeiten. Wir konnten das uns gesetzte OP-Pensum vollständig erfüllen. Die Mission endete genauso wie sie begonnen hatte, nach einer etwa 20 stündigen Reise und dem dringenden Bedürfnis nach ein paar Stunden Schlaf. Die gemachten Erfahrungen und Eindrücke aus der Arbeit mit diesen ganz besonderen Kindern, dem Team sowie den lokalen Helferinnen und Helfern werden mir noch eine lange Zeit im Gedächtnis bleiben um sie dann bei meiner hoffentlich nächsten Mission wieder auffrischen und erweitern zu können.



Team Guinea-Bissau November 2015

Prof. Dr. Jürgen Holle (Head of Mission)
Dr. Andreas Dobrovits (Chirurg)
Dr. Herwig Kloimstein (Anästhesie)
Johannes Beck (Anästhesiepfleger)
Andrea Schachner (Operationsschwester)
Ulli Nothegger (Operationsschwester und Organisation)

Anzahl der operierten Kinder 18





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